Mit dem Zug nach Oslo

Rückblick – Oslo 2015: Die Strecke von Stockholm nach Oslo mit dem Zug zurück zu legen, war eine sehr gute Entscheidung, die ich absolut empfehlen kann. Landschaftlich sehr sehenswert und man kann einfach so den Ausblick aus dem Fenster genießen. Durch Wälder und vorbei an vielen Seen lohnt es sich durchaus auch einige Stunden Reisezeit in Kauf zu nehmen.

Was ich am Zugfahren außerdem noch so mag, sind die unterschiedlichen Menschen, denen man begegnet. Da wäre zum Beispiel der junge Vater, der sein kleines Kind durch den Zug trägt, damit es einschläft oder die ältere Frau, die sich schon am Bahnhof in Stockholm auf Schwedisch mit mir unterhalten hat. Es war zwar eine einseitige Unterhaltung, da ich sie nicht verstanden habe und ihr somit auch nicht antworten konnte, was sie aber keinesfalls davon abgehalten hat, weiter zu quasseln. Später im Zug saß sie am Nebentisch und as gemütlich ihr Käsebrot. Es gibt Menschen, die sind einem irgendwie sofort sympathisch. Das habe ich während meiner Reise mehr als einmal festgestellt. Auch wenn man die Sprache des anderen vielleicht nicht spricht oder versteht. Mit einem Lächeln im Gesicht versteht sich dann doch irgendwann unnd trinkt gemeinsam einen Kaffee auf dem Weg nach Oslo.
Ein kurioser Zwischenfall ereignete sich als ein Zivilpolizist, der durch den Zug ging, um die Ausweise der Reisenden zu kontrollieren. Zunächst dachhte ich, es wäre vielleicht ein Scherz von einem Junggesellenabschied. Als dann allerdings meine Mitreisenden wie selbstverständlich ihre Reisedokumente zückten, zeigte ich dem Mann meinen Personalausweis. „Ah from Germany. Have a nice trip!“
Später habe ich dann erfahren weshalb die Ausweise kontrolliert wurden. Zwei Mädels aus Deutschland, mit denen ich mir mein Zimmer in Oslo teilte, haben Wirtschafsrecht studiert und wurden auf ihrer Fahrt nach Oslo ebenfalls kontrolliert. Und warum? Weil Norwegen nicht in der EU ist und somit alle Einreisenden kontrolliert werden müssen. Wieder etwas dazu gelernt. Dass mir die Ausweiskontrolle noch zum Verhängnis werden würde, konnte ich damals zum Glück noch nicht ahnen.