Dänemark,  Europa

Mit dem Wasserbus zur Meerjungfrau

Rückblick – Kopenhagen 2015: Was tun, wenn man in Kopenhagen ist und es in Ströhmen regnet? Es bleiben letztlich zwei Optionen: Entweder man bleibt den ganzen Tag im Hostel oder verkriecht sich in ein Cafe. Oder aber man trotzt dem Wetter, zieht eine Regenjacke an und geht einfach los. Ich habe mich für die zweite Option entschieden, da ich ja ohnehin nur so wenig Zeit in der dänischen Hauptstadt verbracht habe.

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In einem meiner Reiseführer hatte ich vor meiner Abreise gelesen, dass es in Kopenhagen einen Wasserbus geben würde. Das wollte ich unbedingt entdecken und da ich ohnehin eine Karte für den öffentlichen Nahverkehr inklusive Metro gekauft hatte, stellte sich zunächst die Frage, ob eben dieser Wasserbus wohl auch zum öffentlichen Nahverkehr zählen würde. Doch bevor ich dieser Frage nachgehen konnte, muss ich mich erst einmal erkundigen wo dieser Wasserbus überhaupt abfuhr und vor allem wohin er dann wohl fahren würde. Diese Informationen erhielt ich dann überraschend schnell als ich einen Blick auf meinen Stadtplan warf. Dort waren neben den Metrolinien zudem noch zwei graue Linien eingezeichnet, die mitten übers Wasser führten. Ich war mir ziemlich sicher, dass es sich dabei um eben jenen Wasserbus handeln musste. Ich machte mich schließlich zu Fuß auf den Weg Richtung „Nyhavn“, dem Hafen für schicke Segelboote und Privatyachten. Dort befand sich dann auch eine Haltestelle für zwei Wasserbuslinien, die zwischen „Øresund“ und der „Køge Bugt“ entlang fahren. Bei gewaltigem Wellengang betrat ich schließlich zum ersten Mal in meinem Leben einen Wasserbus. Das war eine ganz schön wackelige Angelegenheit, doch was nimmt man nicht alles auf sich, um das Wahrzeichen der Stadt zu sehen? Denn ich hatte schließlich herausgefunden, dass mich der Wasserbus in den Norden der Stadt bringen würde, wo die kleine Meerjungfrau an einer Uferpromenade auf die Touristen wartet. Doch bevor ich dort ankam, genoss ich noch eine kleine Stadtrundfahrt vom Wasser aus. Vorbei am Opernhaus und am „schwarzen Diamant“, der königlichen Nationalbibliothek stieg ich letztlich an der Endhaltestelle aus.

Die königliche Nationalbibliothek

Das Regenwetter hatte sich inzwischen in strahlenden Sonnenschein gewandelt und somit wurde auch meine Stimmung besser. Bekanntlich wandert es sich ja bei guten Wetter wesentlich besser als bei Regen. Wandern war als Nächstes auch angesagt, denn von besagter Endhaltestelle war es noch ein beachtlicher Fußmarsch bis zur Meerjungfrau und wenn man als Tourist zunächst darauf hofft, dass der Weg dorthin eventuell ausgeschildert sein könnte, so wird man eines Besseren belehrt und wandert eine ganze Weile vor sich hin. Ich wanderte also auch, einfach erst einmal geradeaus bis sich in meinem Blickfeld eine Menschenmasse an einem Ufer auftat. Ich näherte mich dem Ziel und war dann doch etwas erstaunt, wie winzig diese Statue nach einem Entwurf des dänischen Künstler Edvard Eriksen doch ist. Sie misst ganze 125 cm und ist somit eines der kleinsten Wahrzeichen der Welt. Das tut dem Touristenandrang jedoch natürlich keinen Abbruch und somit wurden vor der Statue zahlreiche Bilder gemacht. Da waren sie wieder, die „Selfies“ und all die Menschen, die sich unbedingt in Szene setzen mussten. Mir reichte dann ein Bild von der Statue, ich brauchte mich selbst nicht in meinem grünen Regenkostüm auf einem Foto. Somit hatte ich wieder einen Punkt auf meiner Liste der Sehenswürdigkeiten erledigt und spazierte ganz entspannt zurück. Durch die Sonne, direkt zur Haltestelle des Wasserbusses.