Allgemein,  Europa

… und dann ist die Reise plötzlich vorbei

Nachdem ich 2015 insgesamt sieben Wochen durch Europa gereist war, war der Tag der Abreise für mich schwer. Zum einen bedeutete es die Rückkehr in den Alltag zuhause und zum anderen hatte ich Angst all das Erlebte, die vielen Reiseeindrücke nicht richtig verarbeiten zu können, weil der Alltag einen zu schnell wieder in Beschlag nehmen würde… Oder was, wenn man in ein tiefes Loch fällt und gar nicht mehr im eigenen Alltag ankommt?

Wenn ich heute, acht Jahre später, auf diese Reise zurückblicke, mir die ganzen Fotos anschaue, dann kommt es mir vor als wäre ich gestern erst dort gewesen. Wie geht man also damit um? Mit der „Trauer“, dass all das ein Ende hat einerseits, aber andererseits mit dieser Dankbarkeit, die einen erfüllt? Damals hätte ich noch ewig so weiterreisen können. Es gab eigentlich keinen konkreten Grund, warum ich zurückgeflogen bin, außer den, dass ich den Rückflug schon ganz früh gebucht hatte und somit das Enddatum meiner Reise schon festgelegt hatte. Heute würde ich es anders machen. Das Rückflugdatum offen halten, um mir selbst die Option zu geben weiter zu reisen.

Aber heute lebe ich in einer anderen Situation. Ich bin nicht mehr die Studentin an der FernUni, die sich ihre Zeit weitestgehend frei einteilen konnte. Ich habe inzwischen einen festen Job und vor allem habe ich inzwischen die Verantwortung für einen Hund, der Teil meiner Familie geworden ist und den ich nicht auf unbestimmte Zeit zurücklassen würde.
Das Schicksal hat mir diesen Hund übrigens unmittelbar nach der Reise 2015 in mein Leben geschickt, damit ich immer einen guten Grund haben würde, wieder nach Hause zu  kommen.

Doch zurück zum Thema „Trauer“ und Dankbarkeit. Auch wenn man in dem Moment der Abreise traurig ist, dass eine Reise zu Ende geht, so sollte doch die Dankbarkeit und die Freude über das Erlebte überwiegen.
All die Erfahrungen und Erlebnisse, die man nach jeder Reise mitnehmen darf, sind kostbar und bringen einen im Leben weiter. So ging es mir zumindest jedes Mal.
Und letztlich ist es doch auch immer so: Man ist gerade zuhause angekommen und denkt bereits über die nächste Reise nach… und dann ist es wieder da, dieses kribbelige Gefühl der Vorfreude.