Anders reisen,  Gesprächsstoff

Theresa & Chris: „Wir wollten mehr, wir hatten Hunger auf die Welt und alles, was sie noch zu bieten hat!“

Theresa und Chris haben für ihren großen Traum von der Weltreise ihre sicheren Jobs aufgegeben und sind nun seit Dezember 2022 unterwegs. Bisher ohne festes Enddatum. Auf ihrem Blog „reisekroeten.de“ sowie auf Instagram nehmen sie ihre Follower nahezu täglich mit und berichten von ihren Erlebnissen.
Wir hatten die Gelegenheit mit den beiden über ihre Motivation los zu reisen und ihre ganz besonderen Luxusgegenstände, die sie unterwegs begleiten, zu sprechen.

Ihr seid jetzt seit Dezember 2022 unterwegs. Erinnert ihr euch noch an den Moment, in dem ihr beschlossen habt eure Zelte in Deutschland abzubrechen und auf Weltreise zu gehen? Gab es einen bestimmten Auslöser?

Das ist eine der schwierigsten Fragen, die man uns stellen kann. Denn irgendwie war es eher ein Prozess. Wir hatten bereits seit 2019/ 2020 den Wunsch, etwas in unserem gemeinsamen Leben zu verändern. Wir sollten dazu erwähnen: Wir waren beide vor dem Aufbruch in die Weltreise auf Lebenszeit verbeamtet und hatten somit sehr viel, was es „loszulassen“ galt.

Gleichzeitig hatten wir schon seit vielen Jahren den Wunsch nach mehr. Und dann kam die Pandemie und wir wurden auf ganz elementare Fragen zurückgeworfen: Was möchten wir wirklich mit unserem Leben anfangen? Soll das jetzt für immer so weitergehen: Aufwachen, in die Bahn, ins Büro, Mittagspause, wieder in die Bahn, nach Hause kommen, Essen, Schlafen, Wochenende?

Uns war klar: So möchten wir nicht weitermachen. Wir wollten mehr, wir hatten Hunger auf die Welt und alles, was sie noch zu bieten hat!

Gab es also einen Auslöser? Vielleicht die Pandemie, ja. Gleichsam war es ein stetiger Wandlungsprozess, ohne den wir heute niemals hier stehen würde.

Habt ihr eine bestimmte Reiseroute oder entscheidet ihr spontan?

Ehrlich gesagt sind wir aktuell ziemlich spontan unterwegs. Wir wussten für den Anfang, dass wir gerne erstmal 3 Monate in Thailand verbringen wollen würden. Um uns zu orientieren und um anzukommen in unserem „neuen Leben“.

Und das hat auch echt super geklappt!

Im Moment sind wir in Malaysia unterwegs und werden demnächst nach Singapur reisen. Das wissen wir also schon mal.

Doch was danach passiert, ist komplett offen. Wir haben also meist eine gewisse Vorstellung, was wir als nächstes sehen und erleben möchten, wissen aber nie, wo genau wir das finden werden.

Gibt es einen „Luxusgegenstand“ in eurem Gepäck, auf den ihr nicht verzichten wollt?

Witzig, dass Du genau diese Frage stellst!

In unserem Gepäck befinden sich tatsächlich sogar drei „Luxusgegenstände“, die sehr viel mit unserem Namen „Reisekröten“ zu tun haben. Wir reisen nämlich mit drei Plüsch-Schildkröten!

Was für manche komisch wirken mag, ist für uns unser Stück Zuhause am anderen Ende der Welt. Sie sind auf unseren Reisen einfach immer dabei! Und da die drei Schildkröten gar nicht so wenig Platz einnehmen, sind sie für uns wirklich ein Luxus, den wir uns erlauben. Auch wenn wir nur mit dem Backpack unterwegs sind.

Immer mit dabei: Drei Plüsch Schildkröten

Was war bisher euer schrägstes Reiseerlebnis?

Schräge Sachen haben bei uns irgendwie immer mit Menschen und Begegnungen zu tun. Im positiven Sinne natürlich. Zum Beispiel, als wir in Andalusien am Flughafen Jerez de la Frontera unseren Zug verpassten und auf dem Parkplatz wildfremde Leute ansprachen, ob sie uns mit in die nächste Stadt nehmen könnten.

Und 30 Minuten später saßen wir auf der Rücksitzbank eines Pärchens, das gerade in seine Flitterwochen startete. Es stellte sich heraus, dass Jasmin und Jonas in derselben Region lebten, in der Theresa aufgewachsen war. Und, dass Jasmin und Theresa sogar auf derselben Grundschule waren. Die beiden fuhren uns sogar bis zu unserer Unterkunft und später trafen wir uns noch einige Male in Conil de la Frontera, einem kleineren Städtchen an der Atlantikküste.

Wie hoch ist bitte die Wahrscheinlichkeit für so etwas?

Seit wir reisen, offen sind für neue Begegnungen und mit offenen Augen durch die Welt gehen, laufen uns solche „Zufälle“ beinahe monatlich über den Weg.  Das gibt uns immer wieder das Gefühl, dass in der Welt und insbesondere in der Reisewelt, alles miteinander verbunden ist und letztlich doch kein Zufall sein kann, wenn man bestimmten Menschen auf Reisen begegnet.


Ihr seid auf „Open End Weltreise“. Gibt es schon eine Tendenz, an welchem Ort ihr irgendwann gerne leben würdet?

Oh, da gibt es sehr viele Länder, die in unserer aktuellen Vorstellung mehr als in Frage kommen würden! Und genau das macht das Reisen für uns so interessant. Wir erkunden die Welt mit offenen Augen und reden auch häufig darüber, ob ein Ort lebenswert ist oder was genau vor Ort gut oder weniger gut ist.

Wenn man Chris fragen würde, würde er immer (ja, wirklich immer) Schottland wählen, weil es sein Herzensland ist. Vielleicht wäre das ein Ort für die Sommermonate.

Im europäischen Winter ist es zum Beispiel in Mexiko ganz wundervoll! Besonders auf der karibischen Insel Cozumel vor der Küste der Yucatan-Halbinsel.

Vor allem aber zieht es uns immer wieder ans Meer. Wenn wir also irgendwann eine feste Base haben werden, dann mit Blick aufs oder direkt am Meer.

Euer Tipp an alle, die auch gerne auf Weltreise gehen wollen, sich aber vielleicht nicht trauen?

Zuerst einmal:

Wir können das so gut verstehen! Die Entscheidung für eine Langzeit- oder Weltreise ist nicht etwa wie die Frage, was man heute Abend essen möchte.

So eine Entscheidung hat Folgen. Das darf jedem bewusst sein, der mit dem Gedanken spielt, auf Weltreise zu gehen.

Wenn der Wunsch und die Motivation groß genug sind, man gleichwohl noch ein paar Bedenken hat, gibt es ein paar Fragen, die man sich selbst beantworten darf:

  1. Bin ich zufrieden mit dem, wie mein Leben gerade aussieht? Oder ist es vielleicht an der Zeit für einen neuen Schritt, raus aus dem „Hamsterrad“?
  2. Würde ich es im Alter von vielleicht 70 Jahren rückblickend bedauern, es nicht getan zu haben?
  3. Was ist das Allerbeste, was aus dieser Reise entstehen könnte?

Diese und ähnliche Fragen können dienlich sein, wenn man vor der Frage steht, ob man genug „Mut“ hat, sich voll und ganz in das Abenteuer Weltreise zu stürzen.

Zum Thema „Angst vor der Weltreise“ haben wir außerdem einen ausführlichen Artikel auf unserer Webseite mit super vielen Übungen für die mentale Vorbereitung vor der Reise, wenn sich ein paar Zweifel einschleichen.

Denn: Die hatten wir auch!

Heute wissen wir: Die Weltreise war die beste Entscheidung, die wir überhaupt hätten treffen können!

Für alle Leserinnen & Leser haben außerdem noch etwas mitgebracht:

Den 12 Monats-Plan für die Weltreise-Vorbereitung: Ein Leitfaden, der alle wichtigen Punkte abdeckt, die wir selbst vor unserer Reise durchlaufen haben!

Denn wenn man weiß, was auf einen zukommt, ist die Angst nur noch halb so groß und man ist schneller auf Weltreise, als man es sich vorstellen kann!

Fotos: privat (reisenkroeten.de)