Janna & Thomas: „Bei einer Weltreise geht es darum, seinen eigenen Traum zu leben.“
Janna und Thomas tun genau das. Sie leben ihren ganz persönlichen Traum: Kurz nach ihrer Hochzeit haben sie sich in ganz besondere „Flitterwochen“ begeben und starteten in Indien ihre Weltreise. Auf Instagram (@jannaxthomas) lassen die beiden ihre Follower täglich an ihren Abenteuern teilhaben.
Ihr seid seit Mai 2023 unterwegs. Erinnert ihr euch noch an den Moment, in dem ihr beschlossen habt, eure Zelte in Deutschland abzubrechen und auf Weltreise zu gehen? Gab es einen bestimmten Auslöser?
Seit wir 2015 zusammen gekommen sind, haben wir das gemeinsame Reisen geliebt. Nach wenigen Wochen Beziehung sind wir zusammen nach Istanbul geflogen. Wir waren zusammen zwei Mal insgesamt 10 Wochen mit dem Rucksack in Südostasien unterwegs. Drei Jahre in Folge haben wir unseren Jahresurlaub in Südafrika verbracht. Während Corona haben wir mit dem Camper im Schwarzwald Urlaub gemacht.
Uns war sehr früh klar, dass wir auch irgendwann mal länger reisen und manche Orte noch intensiver erleben wollen. Zum Beispiel einige Wochen oder Monate an einem schönen Ort leben und dort arbeiten. So sind wir dann erst auf die Idee gekommen, ein Jahr Work and Travel in Australien zu machen. Im Verlauf der Planung haben wir entschieden, dass wir noch mehr reisen wollen. Wenn wir eh unsere Jobs kündigen und die Wohnung aufgeben, warum dann nicht aufs Ganze gehen?
Ursprünglich wollten wir schon 2021 los, aber dann kam Corona dazwischen. Im Endeffekt war es so aber auch besser, weil wir dadurch mehr sparen und planen konnten.
Richtig konkret wurde das Ganze dann, als wir Anfang 2022 voll in die Planung gegangen sind. Ab da gab es kein Zurück mehr.
Euer erstes Reiseziel war Indien. Wieso habt ihr euch gerade für Indien als Start entschieden?
Wir wollten direkt einen Kulturschock, um zu wissen, dass es jetzt wirklich los geht. Langsam einsteigen wäre ja zu langweilig gewesen.
Naja eigentlich hatte es eher geografische Gründe. Wir dachten, wir müssten vor Thomas 31. Geburtstag im August, in Australien einreisen (was sich als falsch rausgestellt hat). Die Monate davor wollten wir quasi Stück für Stück durch Asien Richtung Australien reisen.
Da wir gerne Sri Lanka bereisen wollten und sowieso gerne neues und exotisches entdecken, haben wir Indien noch davor gepackt.
Aber auch unabhängig davon hat uns die Kultur, die Architektur und das Essen in Indien gereizt.
Indien ist wirklich extrem, aber auch wunderschön.
Habt ihr eine bestimmte Reiseroute oder entscheidet ihr spontan, wohin es als Nächstes geht?
Die ersten Monate bis Australien hatten wir aufgrund des vermeintlich festen Zeitplans mehr oder weniger geplant. Wir hatten einige Flüge (bis nach Taiwan) und die ersten Unterkünfte in Indien und Sri Lanka gebucht.
Da wir jetzt aber doch mehr Zeit bis Australien haben, gibt uns das die Möglichkeit ab Ende September spontan weiter durch Asien reisen zu können. Südkorea, Japan und die Philippinen sind also jetzt noch dazu gekommen.
In Australien wollen wir uns ein Auto mit Dachzelt kaufen und damit das ganze Land erkunden. Zwischendurch werden wir natürlich auch arbeiten.
Für die Zeit nach Australien haben wir einen groben Plan, der ist aber hauptsächlich dazu da, um zu wissen, wann es sinnvoll ist wohin zu reisen (Stichwort: Klimatabelle).
Wir wollen nämlich noch Neuseeland, die Südsee und den kompletten amerikanischen Kontinent bereisen.
Wo es uns dann aber zuerst hinzieht, wissen wir natürlich noch nicht. Vermutlich dahin, wo gerade Sommer ist.
Wir sind aber eher die, die viel recherchieren und vorbereitet sind, um zumindest eine grobe Idee zu haben und kalkulieren zu können.
Gibt es einen „Luxusgegenstand“ in eurem Gepäck, auf den ihr nicht verzichten wollt?
Wir haben beide eine Schnorchelmaske dabei, die wir aber erst ein Mal benutzt haben. Sie nimmt viel Platz im Rucksack weg, aber wir konnten uns bisher noch nicht von ihr trennen. Wollen wir eigentlich auch nicht, weil wir es lieben überall schnorcheln zu können.
Außerdem hat Thomas zum Kaffee kochen eine Aeropress, eine Handmühle, Kaffeebohnen, eine Mini-Waage und etwas Zubehör dabei. Die Handmühle passt genau in die Aeropress und so nimmt das Ganze nicht all zu viel Platz im Gepäck weg. Der gute Kaffee am Morgen ist es mehr als wert.
Ihr seid auf „Open End Weltreise“. Habt ihr euch schon Gedanken über das „danach“ gemacht? Wollt ihr nach Deutschland zurückkehren oder gibt es vielleicht auch den Wunsch dauerhaft an einem anderen Land zu leben?
Wenn wir jetzt schon einen Plan für danach hätten, dann würde das entweder bedeuten, dass die Reise uns nicht verändern wird oder dass der Plan eh hinfällig wird. Wir haben uns eine Zeit lang wirklich gestresst wegen dem Danach.
Doch irgendwann haben wir entschieden, das Danach komplett offen zu lassen. Wir wissen nicht wann wir wieder kommen, in welche Stadt wir ziehen oder was wir arbeiten werden.
Das haben wir auch so mit unseren Familien und Freunden kommuniziert. So haben wir keinen Druck und keiner hat irgendwelche Erwartungen.
Am Anfang wollten wir nur ein Jahr weg, dann zwei und so weiter. Schlussendlich haben wir gesagt, wir ziehen los und kommen wieder wenn wir fertig sind. Ob das in einem Jahr oder in fünf ist, wissen wir nicht und das fühlt sich richtig gut an.
Aktuell ist der Plan, am Ende wieder nach Deutschland zurückzugehen. Aber wer weiß…
Euer Tipp an alle, die auch gerne auf Weltreise gehen wollen, sich aber vielleicht nicht trauen?
Überlegt, was euch davon abhält und was das Schlimmste ist was passieren kann. Wir haben dann schnell gemerkt, dass es da für uns eigentlich nicht viel gibt.
Macht euch bewusst – das Leben ist endlich und ihr gestaltet euer Leben selbst. Es gibt keinen vorgeschriebenen Lebensweg. Nur, weil viele es auf die eine Weise machen, müsst ihr es nicht auch so machen, wenn das nicht das ist, was euch glücklich macht.
Stellt euch einmal vor, wie euer Leben in zwei Jahren wäre, wenn ihr auf Weltreise gegangen seid und einmal, wie euer Leben aussehen würde, wenn ihr es nicht getan habt – welche Version gefällt euch besser?
Bei einer Weltreise geht es darum, seinen eigenen Traum zu leben. Wenn Menschen deswegen enttäuscht wären, dann sind sie nicht die richtigen Menschen an eurer Seite. Natürlich schmerzt der Abschied, aber es ist in den meisten Fällen nur ein Abschied auf Zeit. Übrigens, Videotelefonie hilft super um Kontakt zu halten und gegen Heimweh!
Fotos: (c) privat